(English below)
Eröffnung: Sonntag, den 18. Mai 2025, 14 Uhr
Begrüßung und Einführung 14:30 Uhr mit Nele van Wieringen (Direktorin Keramikmuseum Westerwald) und Emmanuel Walderdorff
Zur Ausstellung erscheint die Monographie „Ego Paradise“ von Dénesh Ghyczy im Verlag für Moderne Kunst / Wien mit einem Text von Prof. Dr. Beate Reifenscheid (Direktorin Ludwig Museum Koblenz).
In der Ausstellung „domus fragilis“ präsentiert die Emmanuel Walderdorff Galerie eine Gegenüberstellung der Keramiken von Alice Kammerlander und der Malerei von Dénesh Ghyczy. Trotz ihrer unterschiedlichen Arbeitsweisen und Medien entsteht ein spannender Dialog über die Themen Konstruktion, Zerbrechlichkeit sowie Innen- und Außenwelt.
Alice Kammerlanders Keramiken forschen im Schattenreich unbewusster Vorgänge, sie stülpen das Innerste nach Außen – das „Spürbare nicht das Sichtbare“, wie sie selbst betont. Mit größter Sorgfalt und Präzision legt sie körperliche Sensationen, Empfindungen, Schmerzen frei und lässt sie in ihrer zwiespältigen Schönheit erblühen. Wie Pflanzen hegt, pflegt und umsorgt sie ihre Objekte – hingebungsvoll und in wissenschaftlicher Genauigkeit. Sie achtet dabei akribisch auf die richtige Dosis an Sauerstoff und Feuchtigkeit, um dem Material die ideale Viskosität zur Bearbeitung, die oft Wochen in Anspruch nimmt, zu verleihen. Immer schwingt das der Künstlerin so wichtige Thema der Gesundheit mit – die für sie die Einheit von Geist, Körper und Natur voraussetzt.“ (Alexandra Hennig, 2023)
Vergleicht man die kompositionellen Strukturen bei Dénesh Ghyczy, fällt sehr bald auf, dass er stets ein Innen mit einem Außen in Relation setzt und dies mehr bedeutet, als dieses Wechselverhältnis zwischen realen Welten. Vielmehr gewinnt der Betrachtende den Eindruck, dass seine „Interieurs“ einzig und allein auf ein „Exterieur“, auf das Draußen und damit auf die Welt jenseits der Wohnräume ausgerichtet ist. Bei ihm erscheint die Welt „jenseits“ des eigenen, scheinbar beengten Lebensbezirks immer ein wenig heller, vor allem freier und von Natur dominiert zu sein. Dieses Wechselverhältnis ist auch deshalb interessant, weil hier nicht mit realen Situationen umgegangen wird, sondern für den Betrachtenden deutlich wird, dass alles ein Konstrukt ist und dieses nicht auf eine äußere Schönheit ausgerichtet ist, sondern tiefer geht und eindringt in seelische Befindlichkeiten, die durch die Akteure in den Gemälden vermittelt werden. Dabei spielt insbesondere das Fenster als Symbol des Seelischen, aber auch als Öffnung zu etwas Größerem die Schlüsselrolle. (Dr. Beate Reifenscheid, 2024)
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Opening: Sunday, 18 May 2025, 2 pm
Welcome and introduction 14:30 with Nele van Wieringen (Director Keramikmuseum Westerwald) and Emmanuel Walderdorff
The monograph ‘Ego Paradise’ by Dénesh Ghyczy will be published by Verlag für Moderne Kunst / Vienna with a text by Prof. Dr Beate Reifenscheid (Director Ludwig Museum Koblenz) to accompany the exhibition.
In the exhibition ‘domus fragilis’, the Emmanuel Walderdorff Gallery presents a juxtaposition of Alice Kammerlander’s ceramics and Dénesh Ghyzcy’s paintings. Despite their different working methods and media, an exciting dialogue emerges on the themes of construction, fragility and the inner and outer worlds.
Alice Kammerlander’s ceramics explore the shadowy realm of unconscious processes, they turn the innermost outwards – the ‘perceptible not the visible’, as she herself emphasises. With the utmost care and precision, she exposes physical sensations, feelings and pain and allows them to blossom in their ambivalent beauty. Like plants, she cherishes, nurtures and cares for her objects – devotedly and with scientific precision. She pays meticulous attention to the right dose of oxygen and moisture to give the material the ideal viscosity for processing, which often takes weeks. The theme of health, so important to the artist, always resonates – which for her presupposes the unity of mind, body and nature.’ (Alexandra Hennig, 2023)
If one compares the various compositional structures in the oeuvre of Dénesh Ghyczy, it soon becomes apparent that he consistently sets an interior in relationship to an exterior, and that this means more than an interaction between real worlds. Instead the viewer gains the impression that his “interiors” are oriented solely towards an “exterior,” towards what is outside and hence towards the world beyond the living spaces. With Ghyczy, the world “beyond” one’s own, seemingly constricted personal living space is always somewhat brighter, above all more free and dominated by Nature. This interaction is also interesting because this is not a matter of real situations here, but it instead becomes clear to the viewer that everything is a construct that is not oriented towards an exterior beauty, but instead goes deeper and penetrates into emotional sensitivities that are conveyed by the protagonists in the paintings. The key role is played here especially by the window as a symbol for the emotional realm, but also as an opening to something greater. (Dr. Beate Reifenscheid, 2024)
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