Am 27. April eröffnet der Galerist Emmanuel Walderdorff im Neuen Museum Schloss Sayn den „Zoologischen Garten“. Die von ihm kuratierte Doppelausstellung von Catherine Chaillou und Dénesh Ghyczy verwandelt den Ausstellungsraum von Schloss Sayn in einen zoologischen Garten und stellt ihn in einen artifiziellen Dialog zum anliegenden Schmetterlingsgarten im Fürstlichen Schlosspark.
Die Ausstellung wird vom 28. April bis 9. Juli für alle Besucher der Einrichtungen von „Fürstenschloss&Schmetterlinge“ täglich von 10 bis 18 Uhr zu sehen sein.
In seiner Serie „Botanical“ malt Dénesh Ghyczy Tropenhäuser, deren Architektur ebenso aus dem 19. Jahrhundert stammt wie die im Neuen Museum beschriebenen Wintergärten des Sayner Fürstenhauses, konzipiert von Karl Friedrich Schinkel und Carl Ludwig Althans. Ghyczys Malerei lebt von einem Illusionismus, der in der formalästhetischen Ebene beheimatet ist: Auf den ersten Blick ganz nah an einer naturalistischen Darstellung, löst sich auf den zweiten Blick und in den Zwischenräumen des Dargestellten vieles auf und entzieht sich unserer dechiffrierenden Wahrnehmung.
Catherine Chaillous Arbeiten sind gekennzeichnet von einer doppelten Illusion. Die detailgetreuen Häute und Gefieder ihrer Geschöpfe erwecken den Eindruck einer heterogenen Materialität und konterkarieren ihre keramische Beschaffenheit, die doch in Sachen Festigkeit nicht zu überbieten ist. Gleichzeitig ergibt sich ein bildlicher Bruch innerhalb ihrer Objekte, die aus einem naturalistischen Geschöpf und einem abstrakten Sockel bestehen.
Kombiniert man die Malerei der botanischen Gärten mit den keramischen Tieren ergibt sich der Eindruck eines zoologischen Gartens.